Fünf gute Gründe für das Prüfen von Paletten

Paletten halten rund um den Globus die Warenflüsse am Laufen. Darunter befinden sich allein über 450 Millionen EPAL-Klone. Nur ein kleiner Teil von ihnen passiert gelegentlich eine Palettenprüfmaschine. Wir sorgen dafür, dass immer mehr Ladungsträger in einer solchen Anlage inspiziert werden. In einem Interview haben wir einiges über die Motive unserer Kunden verraten.

Warum sollte ein Unternehmen einen fünf- oder sechsstelligen Betrag investieren, um Förderhilfsmittel zu prüfen?

Kreth: „Dafür gibt es fünf Gründe. Zum einen geht es um den Gesundheitsschutz. Die Gefahren beginnen beim herausstehenden Nagel und gehen bis zu verrutschenden oder herabstürzenden Waren.“

Das klingt nach ernsten Verletzungen und auch wirtschaftlichen Wunden.

Kreth: „Exakt. Das führt uns zu Aspekt Nummer zwei: der Sicherheit logistischer Prozesse. Defekte Paletten können signifikante Störungen in der Produktion, im Lager und unterwegs verursachen.“

Allein die Unterbrechung von Lieferketten dürfte richtig teuer werden, oder?

Kreth: „Leider. Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. weiß, dass fast jedes fünfte, betroffene Unternehmen einen Schaden von mindestens einer halben Million Euro verbuchen musste. Und Kundenbeschwerden hagelt es obendrein.“

Braucht es angesichts dieser Risiken noch weitere Argumente?

Kreth: „Eine Frage der Perspektive. Denn ein wichtiger, dritter Punkt ist die Wirtschaftlichkeit. Schließlich lässt sich eine solche Prüfanlage als Profitcenter nutzen: Die guten A-Paletten werden verkauft und durch günstigere B-Ware substituiert. Das bringt pro Stück nur wenig mehr als einen Euro – bei entsprechendem Umschlag aber amortisiert sich die Maschine sehr schnell.“

Gesundheit, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit – fehlen noch zwei Gründe!

Kreth: „Der Klimawandel führt uns vor Augen, wie wichtig Nachhaltigkeit tatsächlich ist. Hier punktet die Palettenprüfung ebenfalls: Vermeintlich schlechte Paletten, die alle Tests sauber bestehen, brauchen nicht durch neue Ladungsträger ersetzt zu werden; aussortierte Paletten lassen sich überholen und weiterverwenden. Und zu guter Letzt geht es darum, sich vor Bußgeldern oder gar strafrechtlicher Verfolgung zu schützen.“

Inwiefern?

Kreth: „Sämtliche Paletten sind dem Produktsicherheitsgesetz und der berufsgenossenschaftlichen Regel 234 unterworfen. Sicherheit und Gesundheit von Personen dürfen demnach nicht gefährdet werden. Und Paletten mit Schäden oder Mängeln ,müssen instand gesetzt oder der Benutzung entzogen werden‘.“

Wann rentiert sich die Anschaffung einer Palettenprüfmaschine überhaupt?

Kreth: „Diese Investition lohnt sich aus Sicherheitsaspekten immer! Betriebswirtschaftlich gesehen rechnet sie sich im Einschichtbetrieb ab einem Durchsatz von 100 Paletten pro Stunde. Bei zwei Schichten sollten es mindestens 50 Stück in der Stunde sein.“

Was müssen Interessenten beachten?

Kreth: „Man kann grundsätzlich alle gängigen Palettentypen maschinell kontrollieren. Wichtig ist das Wie: Manche Anlagen prüfen mechanisch, andere dagegen mit überwiegend sensorischen Verfahren. Sensoren klingen zwar nach Industrie 4.0 – aber auf diesem Gebiet ist im Vorteil, wer die Transporthilfsmittel echten Kräften aussetzt.“

Das funktioniert nur bei unbeladenen Prüflingen?

Kreth: „Nein, es gibt auch Lösungen für beladene Förderhilfsmittel. Doch bei einer Leerpalette sind Sie naturgemäß viel weniger eingeschränkt.“

Und wodurch zeichnen sich die Anlagen von CCI aus?

Kreth: „Unsere Maschinen bieten einen höheren Durchsatz und sind modular aufgebaut. Außerdem haben wir eine Kompaktversion im Programm, die Förderlänge liegt bei gerade zwei Metern. Das Modell eignet sich für Retrofit-Maßnahmen und dort, wo wenig Platz zur Verfügung steht.“

Interview: Karim Alexander Eichinger, Bruck i.d.OPf.